Tamboo Bamboo
Bambusstampfrohre in Afrika und der Karibik
Tamboo Bamboo (Bambus-Trommel) ist auf Trinidad und Tobago die kreolische Bezeichnung für Bambusstampfrohre, die lange Zeit den Karneval auf den Inseln musikalisch prägten. Die mit Ausnahme des untersten Knoten ausgehöhlten Bambushalme werden auf den Boden gestampft und es entsteht ein trommelartiger Ton. Im Zusammenspiel erzeugen sie ein dichtes Geflecht von Rhythmen, das in der Tradition westafrikanischer Trommelensembles steht. Ensembles dieser Art existieren in vielen Ländern Afrikas und der Karibik.
Das Buch beleuchtet in wissenschaftlicher Form die Vielfalt der afrikanischen und afrokaribischen Bambusstampfrohrmusik und beschreibt die historischen, sozialen, musikpraktischen und musiktheoretischen Hintergründe dieser Musiktraditionen. Viele Musikstile werden zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben und analysiert, und das Buch ist weltweit die erste umfassende Bestandsaufnahme. Eine Vielzahl von musikalischen Beispielen begleiten die Texte und konkretisieren die verschiedenen Rhythmen und Spielweisen. Diese Beispiele und die ausführliche Darstellung der Spieltechniken machen das Buch darüber hinaus für Perkussionist:innen, die eher an der Spielpraxis interessiert sind, zu einem Kompendium direkt spielbarer Ensemblerhythmen.
Neben den Tamboo Bamboos auf Trinidad und Tobago stellt das Buch u.a. den Quitiplás aus Venezuela, die Ganbos Haitis, die Marombe aus Gabun und die Musik der Gruppen Kukyekukyeku aus Ghana und Grupo Cañambú aus Kuba vor.
Rezension „Tamboo Bamboo“ von Bernhard Winkels in der off-beat Juni/Juli 2022